Ressourcenprojekt ZiBiF

Zielorientierte Biodiversitätsförderung

Ausgabe Sommer 2022

Zwischenbilanz nach einem Jahr ZiBiF-Umsetzung

Im Rahmen dieses Projektes dürfen ZiBiF-Betriebe ihre Biodiversitätsförderflächen (BFF) eigenverantwortlich bewirtschaften und können dabei auf die Einhaltung der meisten Bewirtschaftungsvorgaben der Direktzahlungsverordnung verzichten. Sehr zentral sind die von ausgewiesenen Fachpersonen geführten Beratungsgespräche. Dabei werden mit den Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern Möglichkeiten diskutiert, wie die vereinbarten biologischen Ziele erreicht werden können. Eine bessere biologische Qualität der Flächen führt zu einer höheren Entschädigung, unabhängig davon wie die Bewirtschaftung erfolgt ist.


Projektstart / Auswahl teilnehmende Betriebe

Das Ressourcenprojekt ZiBiF startete im Jahr 2020. Das Interesse der Betriebe, an diesem Projekt teilzunehmen, war gross. An zwei Informationsveranstaltungen konnten sich alle Betriebe über das Projekt informieren. 57 Betriebe haben sich anschliessend um die definitive Teilnahme beworben. Aufgrund des beschränkten Budgets konnte nur 29 Betrieben eine Zusage erteilt werden. Die Vielfalt der teilnehmenden Betriebe ist gross: In Hinblick auf die Region der Betriebsstandorte, die Betriebsausrichtung, die Bewirtschaftungsintensität und den Anteil bestehender BFF ist eine grosse Auswahl vertreten.

Weitere Informationen zu den teilnehmenden Betrieben finden Sie hier.


Grundlagen und Hilfsmittel

Für das erste Umsetzungsjahr mussten sehr viele Grundlagen bereitgestellt werden:

 Alle Unterlagen finden Sie hier


Beratung

Das erste Beratungsgespräch führten eine Biodiversitäts- und eine Landwirtschafts-Fachperson gemeinsam mit den Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern. Die Beratung wurde von den Bewirtschaftenden sehr geschätzt – insbesondere die breite Kompetenz, die durch die zwei Beratungspersonen abgedeckt wurde.

Auf allen Betriebsflächen wurde bereits im Vorfeld die bestehende Qualität erhoben. Im Gespräch wurden den Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern die Grundsätze des ZiBiF erläutert und es wurde diskutiert, welche Flächen aufgenommen werden könnten. Wichtig war der Austausch darüber, welche Ziele auf den Flächen anzustreben sind und welche Bewirtschaftungsformen und Pflegetipps zu einer Steigerung der Qualität beitragen können. Die definitive Auswahl der Flächen erfolgte durch die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter.


Erste Auszahlung von ZiBiF-Beiträgen

Es gibt nur ZiBiF-Beiträge für Flächen, die gemäss Grundlagenplan am richtigen Ort sind und bereits eine Mindestqualität erfüllen. Je besser die biologische Qualität ist, desto höher fallen die Beiträge aus. Mit diesem Grundsatz konnten Ende 2021 für ZiBiF-Flächen mehr Beiträge ausbezahlt werden als im Vorjahr für BFF. Einige Flächen waren bisher nicht als BFF angemeldet, konnten aufgrund der vorhanden biologischen Qualität allerdings aufgenommen und abgegolten werden. Es gab aber auch einige bestehende BFF, die aufgrund fehlender Qualität abgemeldet werden mussten.


Voneinander lernen / Info- und Weiterbildungsanlässe

Für den Austausch zwischen den Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter werden verschiedene Plattformen angeboten. Im Winter fand ein erster Austausch am Strickhof statt, bei dem über den Stand des Projekts informiert wurde. Im Frühling 2022 trafen sich die ZiBiF-Betriebe bei einem Anlass im Feld. Die biologischen und agronomischen Fachpersonen erläuterten, wie man verschiedene Wiesentypen erkennt. Zudem wurden Bewirtschaftungstipps ausgetauscht, wie man die Ziele noch besser erreichen kann. In diesem Jahr sind weitere Treffen geplant, z.B. in Form von einem “Puure Höck”, wo der spontane, unkomplizierte Austausch ermöglicht wird.

Weitere Informationen zur Kommunikation finden Sie hier.

Ein Jahr ZiBiF-Umsetzung – Bilanz

Das Projekt ist erfolgreich gestartet. Die neue Vorgehensweise hat alle Beteiligten vor grosse Herausforderungen gestellt, die aber gut gemeistert werden konnten. Die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter haben bereits mit der Umsetzung einer grossen Vielfalt an Ideen begonnen. Erfreulich ist das grosse Interesse am Projekt von verschiedenen Seiten. Der “Zürcher Bauer” hat mehrmals darüber berichtet, das Bundesamt für Landwirtschaft hat sich verschiedentlich eingebracht und kantonsinternen und -externen Fachpersonen wurde es vorgestellt.

Die Veröffentlichungen finden Sie hier.


Ausblick 

Im aktuellen Jahr finden die Beratungen im Feld statt und es werden erste Erfolge, weitere Bewirtschaftungsideen oder Probleme angeschaut. Die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter haben die Aufgabe, ausgewählte Flächen genauer zu dokumentieren. Sie erhalten Listen (Indikatorkarten), auf denen sie Artvorkommen, Blütenfarben oder Strukturen festhalten. Die Aufnahmen helfen dabei, die aktuelle Qualität der Flächen auf einfache Art und Weise einzuschätzen, und positive oder problematische Entwicklungen zu erkennen und darauf reagieren zu können.