Ressourcenprojekt ZiBiF
Zielorientierte Biodiversitätsförderung
Projektansatz
Die Landwirtschaft trägt eine grosse Verantwortung für den Erhalt der Biodiversität. Mit den bisherigen Förderprogrammen in der Landwirtschaft konnten die Biodiversitätsziele betreffend Qualität der Flächen jedoch noch nicht erreicht werden.
Von 2020 bis 2027 läuft im Kanton Zürich ein Ressourcenprojekt, mit dem die Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen zielorientiert gefördert wird. Das Projekt wird gemeinsam vom Kanton Zürich, dem Zürcher Bauernverband und AGRIDEA getragen und vom Bundesamt für Landwirtschaft kofinanziert.
Das ist der Ansatz
Das Umsetzungskonzept führt zu klareren Zielen und mehr Freiheiten im einzelbetrieblichen Biodiversitätsmanagement und eröffnet Betrieben neue Möglichkeiten und Freiheiten in der Nutzung von Biodiversitätsförderflächen.
Die Biodiversität auf Betriebsebene wird zielorientiert und standortspezifisch sowie leistungsabhängig gefördert. Zudem werden Motivation und Akzeptanz der Bewirtschaftenden für die Biodiversitätsförderung durch Wissensförderung und mehr Eigenverantwortung gesteigert.
Das sind die wichtigsten Unterschiede zum bestehenden System
Die Biodiversität hat abhängig von der Lage der Fläche, dem Lebensraumtyp und der Flächenqualität einen differenzierten Wert und wird unterschiedlich abgegolten.
Die am Projekt teilnehmende Betriebe sind frei in der Auswahl der Massnahmen, mit denen sie die Biodiversität steigernden Ziele erreichen wollen.
Die Betriebe sind freier in der Biodiversitätsförderung, übernehmen aber auch eine grössere Verantwortung für ihr Handeln.
Das sind Ressourcenprojekte
Das Ressourcenprogramm des Bundesamtes für Landwirtschaft ist ein Innovationsprogramm der Landwirtschaft.
Im Vordergrund steht die Unterstützung von Neuerungen, die nachweislich wirksam sind und deren Erprobung in einer Region oder Branche einen Erkenntnisgewinn über die Projektregion respektive -branche hinaus hat.
Unterstützt werden organisatorische, strukturelle und technische Neuerungen, zu deren Einführung eine finanzielle Unterstützung notwendig ist. Nach Ablauf dieser Anschubfinanzierung soll die Wirkung in Bezug auf die erreichte Verbesserung der Nachhaltigkeit mindestens beibehalten werden.
Die ökologische Verbesserung soll nicht durch die Reduktion der inländischen Produktion, sondern durch eine Steigerung der Effizienz beim Ressourceneinsatz erreicht werden.
Projektelemente in Kürze
Eine detaillierte Beschreibung der Projektelemente befindet sich auf der Seite Projektdetails.
Grundlagenplan: In diesem werden Flächen ausgewiesen, die aufzeigen, wo welche Lebensräume ökologisch möglich und sinnvoll sind und gefördert werden. Lebensraum-Fördergebiete und -elemente sind zum Beispiel Trockenweiden, Feuchtwiesen, Lebensraumkorridore, Ackerbiotope.
Qualitätsbeurteilung und Punktesystem: Beiträge erhalten nur Flächen, die gemäss den Zielen die Kriterien an die «richtige» Lage, den «richtigen» Lebensraumtyp und die «richtige» Qualität der Flächen erfüllen. Das Abgeltungssystem erfolgt durch Punkte. Die Punkte werden aufgrund der Lage der Fläche, des Lebensraums und der vorhandenen Qualität vergeben. Je geeigneter der Standort und je höher die Qualität einer Fläche, desto mehr Punkte werden erreicht und desto höher ist der finanzielle Flächenbeitrag.
Beratung und einzelbetriebliche Gespräche: Für die Umsetzung dieses Projekts ist die Beratung der Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter von zentraler Bedeutung. Den Betrieben werden Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, die Auskunft über Lebensraum-Ziele und mögliche zielführende Massnahmen geben. Auch erhalten die Bewirtschaftenden Checklisten, mit denen sie selber Flächen-Entwicklungen beurteilen. Zusätzlich werden sie an Weiterbildungstagen in Arbeitskreisen geschult.
Massnahmenauswahl und -umsetzung: Die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter pflegen die Flächen eigenverantwortlich. Sie werden sowohl auf zielführende wie auch auf schädigende Massnahmen hingewiesen und bestimmen die Bewirtschaftungs-Massnahmen selbst. Ihre Arbeiten dokumentieren sie in einem Bewirtschaftungsjournal. Die BFF-Bewirtschaftungs-Vorgaben aus der DZV (QI, QII, Vernetzung) gelten für sie nicht. Der Kanton schliesst mit den Betrieben eine Vereinbarung ab. Sie beinhaltet den Grundsatz, dass zielführende Massnahmen umzusetzen sind und regelt die Pflichten.
Wirkungsmonitoring und wissenschaftliche Begleitung: Aufnahme von Vogel- und Pflanzenarten, Bewirtschaftungsdokumentation und Befragungen zeigen die Projektwirkung.
Projekterkenntnisse
Aktuelles über den Projektverlauf, Erfahrungen und Ergebnisse werden über die ZiBiF-News und weitere Veröffentlichungen publiziert.
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Motivation der Projektträgerschaft
Die Projektträgerschaft setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Amtes für Landschaft und Natur des Kantons Zürich, der landwirtschaftlichen Beratungszentrale AGRIDEA, des Zürcher Bauernverbands, und des Strickhofs, dem Kompetenzzentrum in Agrar-, Lebensmittel- und Hauswirtschaft des Kantons Zürich zusammen.
Martin Braunschweig, Amt für Landschaft und Natur, Abteilung Landwirtschaft:
"Grössere Freiheiten im ZiBiF-Projekt bieten den Landwirtinnen und Landwirten verbesserte Rahmenbedingungen, um die Biodiversität eigenverantwortlich und betriebsspezifisch zu fördern und dadurch einen unverzichtbaren Beitrag an der Gesellschaft zu leisten."
Martin Graf, Amt für Landschaft und Natur, Fachstelle Naturschutz
"Kompetenz und Qualität braucht es nicht nur im Ackerbau und auf Gründland, sondern auch auf Biodiversitätsförderflächen. Das Projekt bringt uns hier hoffentlich einen grossen Schritt weiter."
Martin Streit, Zürcher Bauernverband
"Das Konzept schafft die Grundlagen für den Schulterschluss von Produktion und Biodiversität. Aus “entweder, oder” wird “sowohl, als auch” - zum Nutzen der Betriebe."
Corinne Zurbrügg, AGRIDEA
"Grosse Eigenverantwortung, Flexibilität und eine situationsangepasste Beratung schaffen die Voraussetzung für eine hohe Motivation bei den Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern."
Barbara Stäheli, Amt für Landschaft und Natur, Strickhof
"Wollen Sie Biodiversität fördern und dabei kreative Wege gehen? Im Projekt ist das möglich und wir unterstützen Sie gerne dabei."